Mission Statement

Ein Hausgebärdensprachkurs ist ein spezielles Hilfsangebot für Familien mit hör- oder sprachbehinderten Kindern zur Sicherung der Erziehung und Teilhabe. Das Angebot richtet sich sowohl an die Eltern als auch an die behinderten Kinder selbst. Die Kurse sind individuell auf die Familienmitglieder zugeschnitten und verfolgen das Ziel, eine gemeinsame Familienkommunikation sicherzustellen und Sprachkompetenzen für eine altersgerechte Entwicklung aufzubauen.

Der Hausgebärdensprachkurs kann – je nach Bedarf und Wunsch der Familien – im häuslichen Umfeld des Kindes bzw. in Kombination über E-Learning und virtuelle Klassenräume stattfinden.

Unser aktuelles manimundo E-Learning Kursangebot ist ohne die Kombination mit Präsenzunterricht durch DGS-Dozenten nicht als Hausgebärdensprachkurs für Kinder oder Eltern geeignet. Auch ist der Wortschatz unseres aktuellen Kursangebotes nicht auf die Bedürfnisse von Familien mit Kleinkindern zugeschnitten, sondern orientiert sich an erwachsenen Lernenden.

Wir entwickeln derzeit den manimundo Hausgebärdensprachkurs für Eltern, der aus Präsenzunterricht und Selbstlernlektionen bestehen wird. Wir werden den Kurs so konzipieren, dass der notwendige Wortschatz, Wiederholungs- und Verfestigungslektionen als Selbstlernprogramm online rund um die Uhr abrufbar und so oft es benötigt wird auch wiederholbar sein wird. Somit können die Eltern von hörbehinderten Kindern ohne Verzögerung anfangen, DGS zu lernen.

Der Präsenzunterricht kann wahlweise im virtuellen Klassenraum oder in der häuslichen Umgebung der Familien stattfinden. Für den Präsenzunterricht in der häuslichen Umgebung werden wir mit regional ansässigen DGS-Dozenten zusammenarbeiten. Jeder Hausgebärdensprachkurs muss weiterhin ganz konkret nach den bestehenden Bedürfnissen der jeweiligen Familie ausgerichtet werden.

Was Behörden wissen müssen

01.

Eltern hörbehinderter Kinder brauchen Zugang zu Deutscher Gebärdensprache (DGS)

Eltern eines hör- bzw. sprachbehinderten Kindes stehen vor vielen Herausforderungen. In den meisten Fällen ist das eigene Kind der erste gehörlose Mensch, mit dem sie Kontakt haben. Ca. 90 % der hörbehinderten Kinder haben hörende Eltern, die zumeist nicht gebärden können. 

Sie müssen die Gebärdensprache selbst erst erlernen, bevor sie ihre Kinder sicher emotional begleiten, sie in ihrer altersgemäßen Entwicklung fördern und zu einer eigenverantwortlichen Persönlichkeit erziehen können.

02.

Hörbehinderte Kinder brauchen Gebärdensprache als sichere Erstsprache

Sprache ist der Schlüssel zum Leben. Wachsen hörbehinderte Kinder ohne vollständige Erstsprache auf, hat das schwerwiegende Folgen auf ihre kognitive und sozial-emotionale Entwicklung. 

Die DGS ist für hörbehinderte Kinder als Erstsprache sehr gut geeignet, da sie diese visuell erfassen und natürlich erlernen können. Durch den Gebärdenspracherwerb haben hörbehinderte Kinder eine Basissprache in der sie barrierefrei kommunizieren können. Sie bietet den Zugang zu Wissen und Bildung und ermöglicht es den Kindern weitere Sprachen zu erlernen.

03.

Hörbehinderte Kinder brauchen Gebärdensprache und Deutsch

Die bilinguale Erziehung in DGS und Deutsch wirkt sich förderlich auf die lautsprachliche- bzw. schriftsprachliche und gebärdensprachliche Entwicklung aus. Studien konnten nachweisen, dass dass mit einer wachsenden Gebärdensprachkompetenz eine wachsende Laut- und Schriftsprachkompetenz einhergeht.

Eine bilinguale Sprachbildung in DGS und Deutsch sichert somit eine gesunde kindliche Entwicklung und eröffnet dem Kind die Möglichkeit, in jeder Situation kommunizieren und an unserer Gesellschaft teilhaben zu können.

04.

Auch Kinder mit Hörhilfen brauchen Gebärdensprache

Viele Kinder mit Hörbehinderung tragen Hörhilfen. Ein natürliches und anstrengungsfreies Hören ist mit keiner dieser Hörhilfen erreichbar. Es gibt immer Situationen, in denen die Hörhilfen nicht getragen werden können. 
Weiterhin besteht keine Erfolgsgarantie dafür, dass die Kinder ein Lautsprachverständnis mit ihren Hörhilfen erreichen. Allein in Gebärdensprache ist die Kommunikation mit dem Kind durchgängig barrierefrei möglich.
Der Gebärdenspracherwerb unterstützt die Kinder maßgeblich in ihrer Identitätsentwicklung als selbstsichere Menschen mit einer Hörbehinderung und eröffnet ihnen den Zugang zu kultureller Teilhabe.

05.

Nicht alle Förderangebote "mit Gebärde" sichern einen Erstspracherwerb

Die Deutsche Gebärdensprache (DGS) ist eine vollwertige Sprache mit eigener Grammatik, die sich regional natürlich entwickelt hat. Allein damit ist ein Erstspracherwerb möglich. 

Im Gegensatz dazu gibt es auch Lautsprachbegleitende Gebärden (LBG) oder Lautsprachunterstützende Gebärden (LUG) und Genbärdenunterstützte Kommunikation (GuK). Hierbei werden einzelne Worte der gesprochenen Sprache visualisiert. Einen Spracherwerb bieten LBG, LUG und GuK nicht.

06.

Eltern und Kinder brauchen Hausgebärdensprachkurse

Ein Hausgebärdensprachkurs ist eine spezielles Hilfsangebot für Familien mit hör- oder sprachbehinderten Kindern zur Sicherung der Erziehung und Teilhabe. 
Er findet im häuslichen Umfeld des Kindes bzw. in Kombination über E-Learning und virtuelle Klassenräume statt. Das Angebot richtet sich sowohl an die Eltern als auch an die behinderten Kinder selbst. Die Kurse sind individuell auf die Familienmitglieder zugeschnitten und verfolgen das Ziel eine gemeinsame Familienkommunikation sicherzustellen und Sprachkompetenzen für eine altersgerechte Entwicklung aufzubauen.

Eltern berichten

DGS ist Anishas Muttersprache und es ist uns wichtig das alle mit ihr kommunizieren können und Anisha sich mitteilen kann, so dass sie zu jedem Mitglied in unserer Familie eine gesunde Beziehung aufbauen kann und sich verstanden und akzeptiert fühlt.
Die Gebärdensprache hat uns als Familie noch mehr zusammengebracht. DGS hat unser Leben bereichert. Der Alltag ist so unbeschwert. Es ist eine richtige Erleichterung und das Beste was wir tun konnten.